Linkin Park ist zurück und was soll ich sagen: es rockt und kracht aber ist es noch das Selbe wie früher? Nein, besser!

Jetzt geht sicherlich der Puls von einigen Leser:innen in die Höhe und die Aufregung ist groß. Wie kann man so etwas behaupten?

Die Band, rund um Frontmann Chester Bennington, der inzwischen seit nun mehr 7 Jahren tot ist, macht wieder Musik.

Its good to see you again

Genau damit begrüßt Mike Shinoda die Zuscher:innen. Kein Slogan wie: This is for you Chester oder so etwas. Es ist gut euch wiederzusehen und genauso fühlt es sich an, wenn man die neue (alte) Musik hört. Vertraut ohne Ende. Jeder Hit sitzt wie ein guter Sattel und doch wird hier anders gefahren. Auf Langstrecke. Mit anderer Front. Mit sehr guter Front. Die Sängerin Emily Armstrong kam hinzu und hebt ab wie eine Rakete (sorry, bei dem Nachnamen musste das sein).

Diese Frau gibt der Band genau das was sie noch braucht: eine feminine Powerfrau, die dem Ganzen einen neuen aber nicht zu neuen Anstrich verleiht.

Das aktuelle Konzert der Band mit neuer Besetzung.

„I only want to be part of something“, so schmettert es dann auch im Refrain des neuen Stückes „The Emptiness Maschine“. Ich möchte doch nur Teil von etwas sein. Oh das ist sie. Sie grölt und schreit und hat Power ohne Ende, hat aber in weicheren Lagen genau die richtige weiche Note, die ich persönlich immer vermisst habe bei alter Besetzung.

Vielleicht werden die Zuhörer:innen oder gar Leser:innen dieses Artikels die Augen rollen und die neue Konstellation gar nicht mögen oder gar die Band abgeschrieben haben.

Auch das ist euer gutes Recht. Ihr könnt das gerne machen, nur möchte ich noch auf etwas eingehen:

Stirbt ein Freund oder ein Familienmitglied ist das ein tiefer Schock und man braucht seine Zeit, um damit klar zu kommen aber irgendwann geht das Leben auch weiter und auch wenn das schwer fällt, es geht weiter. Vielleicht steiniger oder anders aber es geht weiter.

Genau aus diesem Grund mache ich der Band keinen Vorwurf, dass sie weiter macht. Der Tod von Chester Bennington war plötzlich. Es war ein Schicksal, welches niemand wollte. Am Ende vielleicht Bennington nicht mal selbst.

Im Konzert später stellt Shinoda die Band vor und der letzte Satz dazu ist sinngemäß: das war die Band und Chester Bannington ist heute Abend überall bei euch.

Man hat also die Möglichkeit den Kopf in den Sand zu stecken und alles zu beenden. Man hat aber auch die Möglichkeit weiter zu machen und wieder kreativ zu werden. Neuen Lebensmut zu schöpfen. Es ist alternativlos, wenn es weiter gehen soll, dann mit neuer Besetzung.

Genau das macht die Band. Mit neuen und alten Stärken und genialer Besetzung wünsche ich der Band, dass es ihr gelingt am Erfolg anzuknüpfen und neu zu starten. Denn passender Weise heißt das neue Album auch „From Zero“. Also von Beginn an oder noch passender: von null an.